Titre : Strassburger Post
Éditeur : [s.n.] (Strassburg)
Date d'édition : 1917-02-02
Notice du catalogue : http://catalogue.bnf.fr/ark:/12148/cb419477071
Type : texte texte
Type : publication en série imprimée publication en série imprimée
Langue : allemand
Format : Nombre total de vues : 17757 Nombre total de vues : 17757
Description : 02 février 1917 02 février 1917
Description : 1917/02/02 (N77)- (N78). 1917/02/02 (N77)- (N78).
Description : Collection numérique : Fonds régional : Alsace Collection numérique : Fonds régional : Alsace
Description : Collection numérique : Presse alsacienne Collection numérique : Presse alsacienne
Description : Collection numérique : Collections de la... Collection numérique : Collections de la Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg
Description : Collection numérique : Bibliographie de la presse Collection numérique : Bibliographie de la presse
Droits : Consultable en ligne
Identifiant : ark:/12148/bpt6k9441458s
Source : Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg, M400064
Conservation numérique : Bibliothèque nationale de France
Date de mise en ligne : 23/12/2013
Evettng, 3. gebraar MHlargen-Ansgabe. 191T. _ Air. 77.
Straßhurgerafoit.
Jerantwprtlich für die Redaktion; Sinton Hasmüler. - Für ben Anzeigenteil verantwortlich: Iguas Aiverger. - Verleger und ©rüder; M. DuMont Schauberg, alle in Straßburg i C., Zhomannögasle 19.
erlibeedleri stebattton m». s719. Vierteljährlicher Bezugspreis; 3n Deutichland 5.4, in Strasburg ins Haus bestellt 4.50bei bet Expedition und den Agenturen abgeholt 4. Boficpectonto 154 Kartermar
Ereottton98r.954. DrudereRt.S4 Anseigenvreis bie Beile ober deren Raum 26 Vfa. — Reklamen 90 Pfa. — Städtische Wohnuasanseiaen und städtische Stellengesuche 15 ‘rg. Jetchsbant.Gtrotonts Btresbarg
P*3
Der Cagesberict.
WTB Grofes Haupiquarfier, 1. gebr.
Westlicher Ariegsichauplat
21 vielen Stellen ber Front brachten Ertundungs-
vorstöhe wertvolle Feststellungen über de 1 Feind.
Destlicer Ariegsschauplat
Front des Feldmarschalls Prins Leopold von Banern
Beijehr strenger sälte nur an wenigen Stellen
I ebhasle Aampitätigteit
Au der Narajowta, südösttic von Cipnißd Doina,
drangen Teile eines sächsischen Regiments in bie rujssche Stellung
und lebten mit 60 Gefangenen unb einem Aaschinengewehr als
Beute zurück.
An ber
Front des Generalobersten Erzherzog Joseph
unb bei der
Heeresgruppe des Feldmarschalls v. Aackensen j
Heine Borjeldgesechte und vereinzeltes Arfilleriesener.
mazedonische Front
Südwejiic des Doiran-Sees nac startem Feuer vot-
gehende Abteilungen mürben abgewiejen.
Der Erste Generalquarliermeister:
£ u b e n b o r ff.
Der österreichlich-ungarliche Bericht.
w I Wien, 1. Febr. Amtlic wirb verlautbart am 1. Februar
mittags: . . . .
ö ff l i c e r Rriegsicauplaß
Ausergewöhnlic strenges Winferwette t unferbrac
out ber gansen Front jedwede stärkere sampftätigteif.
Auc von dem 5 t a (i e n t i c e n Rriegsjcauplak unb aus Alba
nien ist nichts Wesentliches zu melden.
Der Stellvertrerct des Chefs des Generalstabs:
v. hoefer, Feldmarschalleufnant.
Vom westlichen Kriegsichauplaiz.
Die leindlicben Berichte.
WTB Daris, 31. San., nachmittags: In der Wovre richteten unfre
Batterien ein wirksames Feuer gegen bie feindlichen Anlagen in ber
Gegend von 21 v o c o u 11. Sine feindliche Erkundungsabteilung mürbe
buri unser Feuer bei Aloocourt zerstreut. 3n Lothringen drang
eine unsrer Abteilungen südlic von Sein trey in bie erfte unb 3weite
‘Gracenreihe ber Deutschen ein, machte bie Verteidiger kampfunfähig
unb brachte ungefähr 15 Gefangene zurück. Sin H)andstreic auf einen
feindlichen Posten in ber Gegend von Moncel glückte. Ebenfalls
von dieser Segenb unb ebenso von den Bogesen bei Chapelotte
unb vom Reichsacertopf meldet man zahlreiche Patrouilenge-
fechte. — Flugwejen: Ergänzende Nachrichten besagen, daß ber
am 30. Januar als schwer getroffen gemeldete deutsche Apparat nord-
westlic des Gehölzes von Sallu taff ächlic abgeschossen tourbe.
Abendbericht: Während des Sages war bie Artillerie-
tätigfeit an verschiedenen Stellen ber Front ziemlich heftig, nament-
lic in ben Abschnitten nördlic Keims unb auf bem rechten
Maasufer. Keine Infanteriefätigkeit..
In Belgien versuchten deutsche Abteilungen östlic von eronje
unb südlic von Noerdschoote vergeblich, sic nac heftiger Be-
schieszung bem vorgeschobenen belgischen Posten zu nähern. Das
Feuer ber belgischen Artillerie, Infanterie unb Maschinengewehre warf
ben Feind zurück. Während des Tages war ber Artillerietampf in ber
Gegend von Dirmuiden unb in ber (Segenb von S t e e n ft r a a t e
lebhaft.
WTB Condon, 31. San. Früh am Morgen versuchte ber Feind,
einige unsrer vorgeschobenen Posten in ber Nähe von Beaucourt,
ebenjo westlic von Serre zu überraschen. Die feindlichen Vorstösze
mürben jedoc schnell abgeschlagen. Die feindliche Artillerie zeigte eine
bemerkenswerte Tätigkeit in ber Gegend von Morval. Unsre Ar-
tiflerie antwortete wirkungsvoll.
Die Musterung bet französischen Jahrestlasse 1918.
8 Bon bet jchweizerischen Grenze, 1. gebr. (rivattel.) Die
Basler Nachrichten berichten nac bem Pariser Matin über bie
Musterung ber französischen Sahresflafse 1918. Die»
[elbe habe bisher am wenigsten Seute ergeben, bie zurückgestellt
werben muszten. Sie wirb 75 bis 80 Prozent gute Solbaten er-
geben unb feit 25 Jahren habe Frankreich feine« Rekrutierung
machen können, bie so gute Solbaten lieferte.
Die französichen Nachmusterungen.
WTB Paris, 1. gebr. In ber Kammer erklärte gestern bei
bet allgemeinen Aussprache über ben Gesetzentwurf betr.
bie n e ue Musterung ber vom Dienst Befreiten unb ber Aus-
gemusterten ber Kriegsminister für bie Regierung, bie Verhand-
langen über bie Truppenstärke feien eine Folge ber Zusammen-
arbeit ber Heeresleitung unb bet Regierungen ber Alliierten,
(genaue Angaben könne er barüber nicht machen. „Wir dürfen
aber — fügte er hinzu — Vertrauen haben." Er ersuchte bie Sam=
mer, ben Entwurf zu genehmigen, ber es ermöglichen werbe, alle
verfügbar 31t machenden Kräfte heranzuziehen.
Die fransösische Rammeroppojition.
+ Bon bet schweizerischen Grenze, 31. Jan. Wie aus bem amt»
(i^en Abstimmungsergebnis zu entnehmen ift, setzt sic bie Dppo»
fition in ber französischen Sa mm e r aus 102 Abgeord-
neten bet bürgerlichen Linken unb 33 Sozialdemokraten zusammen.
47 Deputierte, unb zwar 34 Bürgerliche unb 13 Sozialisten, ent»
hielten sic ber Abstimmung. Der D p p 0 f i t i 0 n hatten sic u. a.
bieE r m i n i ft e r 3 a r t h 0 u, Cruppi unb D e l c a f f e a n=
sefchlojje n.
Die Stellung der Kammer zum Ministerium erhellt auf folgender Zu-
fomnenstellung bei Abstimmungsergebnisse bei ben wich-
figen Parlamentsjitungen: Es jtimmten für bie Regierung am 3. No-
bember 1915 515 Abgeordnete gegen 1 oppositionelle Stimme, am
9 ezember 1915 (Frage bes Oberkommandos) 406 gegen 67, am 22.
fimni 1916 (Geheimjitzung) 440 gegen 97, am 13.' November 1916
(4rausporttrise) 371 gegen 83, am 7. Dezember 1916 (zweite Geheim-
iisung) 344 gegen 160, am 13. Dezember 1916 (neues Ministerium
Briunb) 314 gegen 165, 3. Sanuar 1917 (Beginn ber dritten Geheim-
ithimg) 304 gegen 161, am 27. Sanuar (Schlus ber brüten Geheim-
itunn) 314 gegen 165.
Frauen hinfet ber englischen Stout.
o 'Bou bet schweizerischen Grenze, 1. Febr. (Privattel.)
Die Reue Züricher Zeitung berichtet nac ber vom Bierverband
bedienten Dienen Korrespondenz aus London: Der britische Kriegs-
minister hat beschlossen, etwa 1000 Frauen nac Frank-
r e i c 311 schicken, um fie bort in bett Büros hinter ber bri-
tischen Front 311 beschäftigen. Hierdurch mürben bie bisher
in den Büros beschäftigten Soldaten. lür ben Frontdienst frei
werben. _
Z Bon ber schweizerischen Grenze, 31. San. (Privattel.) Wie
bie Dimes melbet, ift ber Fliegerleutnant B i o l e t bei einem Luft-
tampf über Verdun abgeschossen worben.
Im eroberten Brai a.
Braila, 30. Sanuar. (Privattel.)
Wenn auch nicht unmittelbar in ber Gefechtszone, fo liegt
Braila doc mittelbar im Kriegsgetriebe. Die Nähe bes Sa=
nonenbonners, ber von ber Donau-Gereth-Front kommt, durchrollt
bie Straszen. Die Stabt zeigt ein sehr reges unb mertwürdiges
internationales Wesen. Dieben ben einheimischen Ru-
mänen, Slaven, Griechen unb Zigeunern sieht man überall Sol»
baten: Deutsche, Desterreicher, Ungarn, Bulgaren und Dürfen. Da
mit ber Eroberung neue Verhältnisse eintraten, muszten neue Richt-
linien für bie Bevölkerung gegeben werben. Die neuenGesete
für Braila werben durc Plakate bekannt gemacht. Den Flücht-
lingen wirb ber Weg nac Hause gewiesen. Die Bevötkerung wirb
bevor gewarnt, nochmals ähnliche Streiche zu verfuchen, wie es bie
Plünderung bes Bahnhofs war. Die Deferteure ber
gegnerischen Armeen dürfen nicht aufgenommen unb verborgen
werben. Die Geschäfte erfahren, daß fie nur von 7 Uhr morgens
bis 7 Uhr abends aufhalten dürfen, unb bie Kinos, daß fie ihren
Spielplan bis 10 Uhr wieder einhalten tonnen. Das Safe gran»
cais wirb für bie Offiziere bestimmt unb in Caf Fürstenhof um»
getauft. An einem bestimmten Dag um 12 Uhr müssen warme
Deden, Handschuhe unb Wäsche bereit liegen, mehrere tausend
Stück, bie für unfre drauszen fämpfenben Solbaten bestimmt finb.
Die im militärpflichtigen Alter befindlichen Männer muffen sic
melden — alles bas steht in ben Bekanntmachungen. Die Geschäfte
halten auc schon offen, aber fie finb leer. Um fo weniger zurück-
haltend finb bie Ladeninhaber. Sie erzählen, das bie Rufien
ihregefamtenBesändeaufgetauft hätten; auch viele
englische unb französische Offiziere feien in ber Stabt gewesen. Das
Verhältnis zwischen ben r u f f i f c e n unb rumänischen
Offizieren fei bas benfbar jchlechteste gewefen; fie
hätten einander schlieszlic nicht mehr gegrüszt. Die von Waren
entblößten Geschäfte von Braila halten alle pflichtgemäs von 7 Uhr
früh bis abends 7 Uhr offen, aber bie Saufleute eilen immer auf
ben hochgelegenen Stadtgarten, wo nahe unb deutlich genug sichtbar
bie Schwesterstadt Galat unb bie Donau-Sereth-Front liegt. Sie
benutzen jede Gelegenheit in ihren Gäben, um zu fragen, wann
endlic biefer verwünschte Krieg zu Ende gehen werbe, ben ber mit
großer Unluft kämpfende rumänische Bauer nicht gewollt habe, ben
auch bie Kaufleute nicht gewollt unb ben nur bie großen
Herren in Bulares gewollt hätten, benen er ebenso ge-
füllte Taschen gebracht, wie er Braila unb feine Häfen ausgeleert
habe. ■ Sari X 0 w a d, Kriegsberichterstatter.
0er bulgarliche Bericht.
WTB Sofia, 31. Son. Majedonijche Front: Auf der ge-
samten Front schwache Artillerietätigteit. An zahlreichen
Steilen spärliches Gewehr- unb Majchinengewehrjener zwischen Felo-
wachen. 3m Cernabogen gelangen Unternehmungen deutscher
Patrouillen, bie in feindliche Gräben eindrangen, bort bem Gegner
Verluste zufügten unb mit (befangenen zurückkehrfen. Unfre Auftlär-
ungsabfeilungen wirkten erfolgreich nordöslic vom B o i r a n f e e unb
brachten Gejangene unb anbres Ariegsmalerial ein. Rumänische
Front Zeifweilig aussetzendes beiderseitiges Artilleriefeuer
an ber Donau um Jsaccea. Feindliche Monifore beschossen im
S ufin a t an a 1 erfolglos unfre Stellungen östlic vou Tulcea,
Vom östlichen Wriegsichauplatz.
Der russische Bericht.
WTB 1 Petersburg, 30, San. Westfront Beiderseits Feuertätig-
feit unb Erfundungsunternehmungen. Rumänische Sront: Bei
bem Kampf am 27. Sanuar nordöstlich Safobeny nahmen unfre
Truppen 32 Offiziere, 1126 Mann gefangen unb erbeuteten 12 Ma-
schinengewehre unb 4 Bombenwerfer. K a u t a f u s f r 0 n t: Unver»
änbert.
8 Bon bet schweizerischen Grenze, 1. gebt. (Privattel.) Der
Berner Bund melbet, baß durc bie neuen Erfolge ber Deutschen an
ber russischen Nordfront bie russischen Stellungen von Dlai bis in
bie Dünen ber Bucht von Riga erschüttert feien. Die unvor-
sichtige unb mißglückte Entlastungsoffenjive ber
Russen an ihrem nördlichen Frontabschnitt habe lediglich eine ft ä r»
fere ginbrüdung bes Rigaer Brücenfopfs zur
Folge gehabt. Grosze Truppenverschiebungen ber Russen beuten
im übrigen barauf hin, baß bie Russen dabet finb, sic wieder neu
einzurichten unb eine Abdrängung nach Norden unmöglich 3«
machen. — Der Züricher Tagesanzeiger schreibt, baß auf russischer
Seite sowohl in Rumänien, wie an anderen Frontabschnitten
Truppen festgestellt würben, bie bis vor furzem in Ar»
menien gestanden hatten. Auc von ber persischen Front hätten
bie Russen Truppen nac Europa herangezogen.
WTB Ropenhagen, 1. Febr. Berlingske Tidende melbet aus
S) a p a r a n b a: Aus zuverlässiger Quelle wirb bestätigt, baß in
ben letzten Dagen russilcheTruppenausFinnland nach
ber Front bei Riga übergeführt würben, wo fie an ben
Kämpfen teilnehmen. Der Truppentransport verursachte einen be=
deutenden Mangel an Eisenbahnwagen fobaß ber Gütervers
f e h r in Finnland starf e i n g e f c tä n 11 werben mußte.
WTB Cublin, 30. San. Die Lubliner Ortsgruppe der Liga des
p 01 n i [c c n Staatswejens veranstaltete am Sonntag eine Ber-
sammlung. Hauptredner war her Hercusgeber ber ZiemiaLubelska. Es
mürbe ein Beschluß gefaßt, in dem bie stufenweise lieber»
nähme bet Verwaltung durc ben Staatsrat unb bie
baldigste Schaffung einer Armee verlangt werben.
England in Erwartung des U=Zootkriegs.
T' Amsterdam, 1. Febr. (rivattel.) In Erwartung ber
neuen Anordnungen von deutscher Seite schreibt gestern Morgen
bie D i m e s :
Man muß sic barauf gefaßt machen, baß bie gesteigerte
Vernichtung britischer unb neutraler Schisse während ber letzten
brei Monate noc nicht bas legte Wort in bem deutsoen
Unterseebootkrieg bildete unb baß noc er n ft e Dinge uns
drohen. Deutschland hat sicher eine beträchtliche Zahl größerer, jchnel-
lerer unb stärker bewaffneter Unterfeeboote gebaut, bie wohl noch nicht
alle in Dienst gestellt finb. Wenngleich alle Erörterungen über bie
Mittel bes Feindes nur auf Vermutungen beruhen, darf man doc an»
nehmen, baß fie start vermehrt finb. Wenn man in Deutschland von
einer Unter seesperre spricht, fo scheint nicht übertrieben, wen
ber Landwirtschastsminister Prothero unfet Land mit einer belagerten
Stabt vergleicht. Haben wir auch einmal alles Notwendige getan, um
bie unmittelbare Gewinnung von Lebensmitteln in unserm Snsefreic
314 steigern, fo muffen wir doc noc mehr für unfern Bedarf von über»
seeischen Ländern beziehen. Wir stehen damit vor ber
schwierigsten S r a g e, bie uns feit Beginn bes Kriegs
ge ft eilt ward. Sie muß in Buhe erwogen werben. Wir finb
überzeugt, baß bie bürgerliche Bevölkerung geduldig bie vorüber«
gehenden Entbehrungen ertragen wird, bie ihr auserlegt
werben feilten. Sm schlimmsten Fall werden wir doc niemals auch
nur den zehnten Teil ber Leiden zu ertragen haben, welche bie Gebens»
mittelknappheit in Deutschland verursacht, unb mit dürfen uns barauf
verlassen, baß unfre Admiralität bem deutschen Unterseeboottrieg wieder
beitommen wirb, wie schon früher im Krieg. Aergerlic ift nur,
haß man bie Erneuerung unb (Erweiterung bes
deutschen Unterf eeboottriegs [chon längs hätte
vorherfehen müjjen. Wir hätten unfre heimische Gebens»
mittelge winnung schon im vorigen Winter, unb nicht er ft
j e t I ft e i g e r n m ü f f e n. Wir hätten schon längst auch für Bewaff-
meng unfrei Handelsschiffe unb ber Ausbildung von Bedienungsmann-
schaften für beren Geschütze, sowie zu weiteren Masznahmen bereit fein
müssen, um bie feinblichen 1-Boote zu befämpfen. Immerhin läßt sic
noch manches nachholen.
Wie gewöhnlich nac solchen Eingeständnissen folgt ein Trost,
wort: „Die Admiralität schweigt, aber fie ruht nicht.” Besonders
bemerkenswert ift bie abermalige Feststellung, baß nun auc Eng-
lanb, bas meerumspülte, unter bem angeblic fo wirksamen Schut
feiner großmächtigen Flotte sic in ber Gage einer eingeschlosenen
Festung fühlt.
Bolland und der verschärfte Unterfeebootkrieg,
WTB Haag, 1. Febr. Gestern Abend erhielt ber Minister be#
Aeusern nacheinander vom deutschen unb österreichijc.
ungarischen Gesandten eine Mitteilung, in ber bie neuen
deutschen BlocadesGebiete erläutert werben.
I Amiterdam, 1. Febr. (Privattel.) Bei ber Ueber«
reichung ber Rote über ben verschärften U»Boot*
Krieg erklärte gestern Abenb ber deutsche Gesandte im Haag,
daß bie Reicsregierung bereit fei, umgehend Vorkehrungen zu
treffen, um ben ost- unb erfonenverfehr zwischen ben
Riederlanden unb England zu verschonen. Auf ber
Straße derBlissinger Vostdampfer würben feine Minen gelegt
werben. Die niederländische Regierung hat brei in muiden
liegenden Dampfern bie Ausfahrt untersagt. Das
Berbot gilt für sämtliche niederländischen Dampfer unb Fischerfahr-
zeuge, bie sic außerhalb ber Gebietsgewässer begeben; es ift infolge
ber deutschen Ankündigung • bes verschärften 1-Boot-Kriegs er»
gangen. Fremde Fahrzeuge werben vor ber Ausfahrt gewarnt,
indessen wirb man abwarten, ob sic eine sichere Fahrstraze fest-
stellen läßt. 6in amerifanischerReeder erklärte hiesigen
Blättern, bie Verschärfung bes Unterseebootkriegs bringe für bie
Schiffahrt nac Amerifa unb Indien neue Schwierigfeiten
mit sic. Für bie Fahrt nach Indien müsse vielleicht ber Weg um
bas Kap gewählt werben, bann aber müßten bie Schiffe unterwegs
in englischen Häfen fohlen unb bort würben fie nichts erhalten ohne
Gegenleistung an England. Was ben Vertehr mit Ame»
r i f a anlange, fo fei wohl bie Fahrt um bie N 0 r b f p i 8 e Eng-
lands unvermeidbar.
• WTB Imuiden, 1. Febr. Die brei Dampfer, benen bie Aus»
fahrt untersagt würbe, finb bie 3 e e l a n b i a, S t r 0 0 m unb
R 1 n ft r 0 0 m.
WTB Rottei dam, 1. Febr. Infolge ber Anfündigung eines
verstärkten U-Bootriegs finb heute Nacht feine Schiffe aus
dein Nieuwen Waterweg ausgelaufen.
Die Regelung Des bolländiscben Scbiffsverkebrs.
WTB Berlin, 1. Febr. (Brivatte. Ebenso wie für ben Wer-
kehr ber regelmäßigen Passagierdampfer im Sperrgebiet Festsetz-
ungen zu trefen finb, wirb auc ben Bedürfnissen bes fontine ne
talenaffagierverkehrs dadurc Rechnung getragen, baß
zwischen Bliffingen unb Southwall wochentäglic
in jeder Richtung ein holländischer Dampfer unter ber
Bedngung verkehren barf, baß bas Sperrgebiet bei Tageslicht
passiert unb auf jeder Hin- unb Rückfahrt Northinder-Feuerschiff
angesteuert wirb. And) für diese Schiffe finb, wie für bie amerifa»
nischen Passagierdampfer besondere Abseichen für Dag unb Nacht
vorgesehen.
Jeue Opfer des Rreuzertriegs.
WTB London, 31. Jan. Llonds melden, baß ber f p a n i j c e
Dampfer Punto Teno unb ber dänische Dam«
pfer Daijy verfenft, unb bie Mannschaft gelanbet ift. Dem
Demps zusolge würbe ber ruffische Dampfer Egreu (3131
Br.-R.-T.) verfenft.
WTB Kopenhagen, 1. Febr. Anläßlich ber am 24. Januar
von London aus verbreiteten Nachricht, baß bie amerikanischen
Dampfer Aulabbe, Blaumem unb Winnebago auf der Reise
nach Buenos-Aires verschollen feien, womit anscheinend bezwedt
werben sollte, in ben Bereinigten Staaien bie Annahme hervor-
zurufen, als ob bie Dampfer von bem deutschen Hilfskreuzer im
Atlantischen Dzean verfenft worben feien, gibt ber hiesige Ber-
tretet ber American Transatlantic Gine bekannt, feine Firma habe
auf telegraphische Anfrage in Kiew Dort mitgeteilt, baß ber erst
Straßhurgerafoit.
Jerantwprtlich für die Redaktion; Sinton Hasmüler. - Für ben Anzeigenteil verantwortlich: Iguas Aiverger. - Verleger und ©rüder; M. DuMont Schauberg, alle in Straßburg i C., Zhomannögasle 19.
erlibeedleri stebattton m». s719. Vierteljährlicher Bezugspreis; 3n Deutichland 5.4, in Strasburg ins Haus bestellt 4.50bei bet Expedition und den Agenturen abgeholt 4. Boficpectonto 154 Kartermar
Ereottton98r.954. DrudereRt.S4 Anseigenvreis bie Beile ober deren Raum 26 Vfa. — Reklamen 90 Pfa. — Städtische Wohnuasanseiaen und städtische Stellengesuche 15 ‘rg. Jetchsbant.Gtrotonts Btresbarg
P*3
Der Cagesberict.
WTB Grofes Haupiquarfier, 1. gebr.
Westlicher Ariegsichauplat
21 vielen Stellen ber Front brachten Ertundungs-
vorstöhe wertvolle Feststellungen über de 1 Feind.
Destlicer Ariegsschauplat
Front des Feldmarschalls Prins Leopold von Banern
Beijehr strenger sälte nur an wenigen Stellen
I ebhasle Aampitätigteit
Au der Narajowta, südösttic von Cipnißd Doina,
drangen Teile eines sächsischen Regiments in bie rujssche Stellung
und lebten mit 60 Gefangenen unb einem Aaschinengewehr als
Beute zurück.
An ber
Front des Generalobersten Erzherzog Joseph
unb bei der
Heeresgruppe des Feldmarschalls v. Aackensen j
Heine Borjeldgesechte und vereinzeltes Arfilleriesener.
mazedonische Front
Südwejiic des Doiran-Sees nac startem Feuer vot-
gehende Abteilungen mürben abgewiejen.
Der Erste Generalquarliermeister:
£ u b e n b o r ff.
Der österreichlich-ungarliche Bericht.
w I Wien, 1. Febr. Amtlic wirb verlautbart am 1. Februar
mittags: . . . .
ö ff l i c e r Rriegsicauplaß
Ausergewöhnlic strenges Winferwette t unferbrac
out ber gansen Front jedwede stärkere sampftätigteif.
Auc von dem 5 t a (i e n t i c e n Rriegsjcauplak unb aus Alba
nien ist nichts Wesentliches zu melden.
Der Stellvertrerct des Chefs des Generalstabs:
v. hoefer, Feldmarschalleufnant.
Vom westlichen Kriegsichauplaiz.
Die leindlicben Berichte.
WTB Daris, 31. San., nachmittags: In der Wovre richteten unfre
Batterien ein wirksames Feuer gegen bie feindlichen Anlagen in ber
Gegend von 21 v o c o u 11. Sine feindliche Erkundungsabteilung mürbe
buri unser Feuer bei Aloocourt zerstreut. 3n Lothringen drang
eine unsrer Abteilungen südlic von Sein trey in bie erfte unb 3weite
‘Gracenreihe ber Deutschen ein, machte bie Verteidiger kampfunfähig
unb brachte ungefähr 15 Gefangene zurück. Sin H)andstreic auf einen
feindlichen Posten in ber Gegend von Moncel glückte. Ebenfalls
von dieser Segenb unb ebenso von den Bogesen bei Chapelotte
unb vom Reichsacertopf meldet man zahlreiche Patrouilenge-
fechte. — Flugwejen: Ergänzende Nachrichten besagen, daß ber
am 30. Januar als schwer getroffen gemeldete deutsche Apparat nord-
westlic des Gehölzes von Sallu taff ächlic abgeschossen tourbe.
Abendbericht: Während des Sages war bie Artillerie-
tätigfeit an verschiedenen Stellen ber Front ziemlich heftig, nament-
lic in ben Abschnitten nördlic Keims unb auf bem rechten
Maasufer. Keine Infanteriefätigkeit..
In Belgien versuchten deutsche Abteilungen östlic von eronje
unb südlic von Noerdschoote vergeblich, sic nac heftiger Be-
schieszung bem vorgeschobenen belgischen Posten zu nähern. Das
Feuer ber belgischen Artillerie, Infanterie unb Maschinengewehre warf
ben Feind zurück. Während des Tages war ber Artillerietampf in ber
Gegend von Dirmuiden unb in ber (Segenb von S t e e n ft r a a t e
lebhaft.
WTB Condon, 31. San. Früh am Morgen versuchte ber Feind,
einige unsrer vorgeschobenen Posten in ber Nähe von Beaucourt,
ebenjo westlic von Serre zu überraschen. Die feindlichen Vorstösze
mürben jedoc schnell abgeschlagen. Die feindliche Artillerie zeigte eine
bemerkenswerte Tätigkeit in ber Gegend von Morval. Unsre Ar-
tiflerie antwortete wirkungsvoll.
Die Musterung bet französischen Jahrestlasse 1918.
8 Bon bet jchweizerischen Grenze, 1. gebr. (rivattel.) Die
Basler Nachrichten berichten nac bem Pariser Matin über bie
Musterung ber französischen Sahresflafse 1918. Die»
[elbe habe bisher am wenigsten Seute ergeben, bie zurückgestellt
werben muszten. Sie wirb 75 bis 80 Prozent gute Solbaten er-
geben unb feit 25 Jahren habe Frankreich feine« Rekrutierung
machen können, bie so gute Solbaten lieferte.
Die französichen Nachmusterungen.
WTB Paris, 1. gebr. In ber Kammer erklärte gestern bei
bet allgemeinen Aussprache über ben Gesetzentwurf betr.
bie n e ue Musterung ber vom Dienst Befreiten unb ber Aus-
gemusterten ber Kriegsminister für bie Regierung, bie Verhand-
langen über bie Truppenstärke feien eine Folge ber Zusammen-
arbeit ber Heeresleitung unb bet Regierungen ber Alliierten,
(genaue Angaben könne er barüber nicht machen. „Wir dürfen
aber — fügte er hinzu — Vertrauen haben." Er ersuchte bie Sam=
mer, ben Entwurf zu genehmigen, ber es ermöglichen werbe, alle
verfügbar 31t machenden Kräfte heranzuziehen.
Die fransösische Rammeroppojition.
+ Bon bet schweizerischen Grenze, 31. Jan. Wie aus bem amt»
(i^en Abstimmungsergebnis zu entnehmen ift, setzt sic bie Dppo»
fition in ber französischen Sa mm e r aus 102 Abgeord-
neten bet bürgerlichen Linken unb 33 Sozialdemokraten zusammen.
47 Deputierte, unb zwar 34 Bürgerliche unb 13 Sozialisten, ent»
hielten sic ber Abstimmung. Der D p p 0 f i t i 0 n hatten sic u. a.
bieE r m i n i ft e r 3 a r t h 0 u, Cruppi unb D e l c a f f e a n=
sefchlojje n.
Die Stellung der Kammer zum Ministerium erhellt auf folgender Zu-
fomnenstellung bei Abstimmungsergebnisse bei ben wich-
figen Parlamentsjitungen: Es jtimmten für bie Regierung am 3. No-
bember 1915 515 Abgeordnete gegen 1 oppositionelle Stimme, am
9 ezember 1915 (Frage bes Oberkommandos) 406 gegen 67, am 22.
fimni 1916 (Geheimjitzung) 440 gegen 97, am 13.' November 1916
(4rausporttrise) 371 gegen 83, am 7. Dezember 1916 (zweite Geheim-
iisung) 344 gegen 160, am 13. Dezember 1916 (neues Ministerium
Briunb) 314 gegen 165, 3. Sanuar 1917 (Beginn ber dritten Geheim-
ithimg) 304 gegen 161, am 27. Sanuar (Schlus ber brüten Geheim-
itunn) 314 gegen 165.
Frauen hinfet ber englischen Stout.
o 'Bou bet schweizerischen Grenze, 1. Febr. (Privattel.)
Die Reue Züricher Zeitung berichtet nac ber vom Bierverband
bedienten Dienen Korrespondenz aus London: Der britische Kriegs-
minister hat beschlossen, etwa 1000 Frauen nac Frank-
r e i c 311 schicken, um fie bort in bett Büros hinter ber bri-
tischen Front 311 beschäftigen. Hierdurch mürben bie bisher
in den Büros beschäftigten Soldaten. lür ben Frontdienst frei
werben. _
Z Bon ber schweizerischen Grenze, 31. San. (Privattel.) Wie
bie Dimes melbet, ift ber Fliegerleutnant B i o l e t bei einem Luft-
tampf über Verdun abgeschossen worben.
Im eroberten Brai a.
Braila, 30. Sanuar. (Privattel.)
Wenn auch nicht unmittelbar in ber Gefechtszone, fo liegt
Braila doc mittelbar im Kriegsgetriebe. Die Nähe bes Sa=
nonenbonners, ber von ber Donau-Gereth-Front kommt, durchrollt
bie Straszen. Die Stabt zeigt ein sehr reges unb mertwürdiges
internationales Wesen. Dieben ben einheimischen Ru-
mänen, Slaven, Griechen unb Zigeunern sieht man überall Sol»
baten: Deutsche, Desterreicher, Ungarn, Bulgaren und Dürfen. Da
mit ber Eroberung neue Verhältnisse eintraten, muszten neue Richt-
linien für bie Bevölkerung gegeben werben. Die neuenGesete
für Braila werben durc Plakate bekannt gemacht. Den Flücht-
lingen wirb ber Weg nac Hause gewiesen. Die Bevötkerung wirb
bevor gewarnt, nochmals ähnliche Streiche zu verfuchen, wie es bie
Plünderung bes Bahnhofs war. Die Deferteure ber
gegnerischen Armeen dürfen nicht aufgenommen unb verborgen
werben. Die Geschäfte erfahren, daß fie nur von 7 Uhr morgens
bis 7 Uhr abends aufhalten dürfen, unb bie Kinos, daß fie ihren
Spielplan bis 10 Uhr wieder einhalten tonnen. Das Safe gran»
cais wirb für bie Offiziere bestimmt unb in Caf Fürstenhof um»
getauft. An einem bestimmten Dag um 12 Uhr müssen warme
Deden, Handschuhe unb Wäsche bereit liegen, mehrere tausend
Stück, bie für unfre drauszen fämpfenben Solbaten bestimmt finb.
Die im militärpflichtigen Alter befindlichen Männer muffen sic
melden — alles bas steht in ben Bekanntmachungen. Die Geschäfte
halten auc schon offen, aber fie finb leer. Um fo weniger zurück-
haltend finb bie Ladeninhaber. Sie erzählen, das bie Rufien
ihregefamtenBesändeaufgetauft hätten; auch viele
englische unb französische Offiziere feien in ber Stabt gewesen. Das
Verhältnis zwischen ben r u f f i f c e n unb rumänischen
Offizieren fei bas benfbar jchlechteste gewefen; fie
hätten einander schlieszlic nicht mehr gegrüszt. Die von Waren
entblößten Geschäfte von Braila halten alle pflichtgemäs von 7 Uhr
früh bis abends 7 Uhr offen, aber bie Saufleute eilen immer auf
ben hochgelegenen Stadtgarten, wo nahe unb deutlich genug sichtbar
bie Schwesterstadt Galat unb bie Donau-Sereth-Front liegt. Sie
benutzen jede Gelegenheit in ihren Gäben, um zu fragen, wann
endlic biefer verwünschte Krieg zu Ende gehen werbe, ben ber mit
großer Unluft kämpfende rumänische Bauer nicht gewollt habe, ben
auch bie Kaufleute nicht gewollt unb ben nur bie großen
Herren in Bulares gewollt hätten, benen er ebenso ge-
füllte Taschen gebracht, wie er Braila unb feine Häfen ausgeleert
habe. ■ Sari X 0 w a d, Kriegsberichterstatter.
0er bulgarliche Bericht.
WTB Sofia, 31. Son. Majedonijche Front: Auf der ge-
samten Front schwache Artillerietätigteit. An zahlreichen
Steilen spärliches Gewehr- unb Majchinengewehrjener zwischen Felo-
wachen. 3m Cernabogen gelangen Unternehmungen deutscher
Patrouillen, bie in feindliche Gräben eindrangen, bort bem Gegner
Verluste zufügten unb mit (befangenen zurückkehrfen. Unfre Auftlär-
ungsabfeilungen wirkten erfolgreich nordöslic vom B o i r a n f e e unb
brachten Gejangene unb anbres Ariegsmalerial ein. Rumänische
Front Zeifweilig aussetzendes beiderseitiges Artilleriefeuer
an ber Donau um Jsaccea. Feindliche Monifore beschossen im
S ufin a t an a 1 erfolglos unfre Stellungen östlic vou Tulcea,
Vom östlichen Wriegsichauplatz.
Der russische Bericht.
WTB 1 Petersburg, 30, San. Westfront Beiderseits Feuertätig-
feit unb Erfundungsunternehmungen. Rumänische Sront: Bei
bem Kampf am 27. Sanuar nordöstlich Safobeny nahmen unfre
Truppen 32 Offiziere, 1126 Mann gefangen unb erbeuteten 12 Ma-
schinengewehre unb 4 Bombenwerfer. K a u t a f u s f r 0 n t: Unver»
änbert.
8 Bon bet schweizerischen Grenze, 1. gebt. (Privattel.) Der
Berner Bund melbet, baß durc bie neuen Erfolge ber Deutschen an
ber russischen Nordfront bie russischen Stellungen von Dlai bis in
bie Dünen ber Bucht von Riga erschüttert feien. Die unvor-
sichtige unb mißglückte Entlastungsoffenjive ber
Russen an ihrem nördlichen Frontabschnitt habe lediglich eine ft ä r»
fere ginbrüdung bes Rigaer Brücenfopfs zur
Folge gehabt. Grosze Truppenverschiebungen ber Russen beuten
im übrigen barauf hin, baß bie Russen dabet finb, sic wieder neu
einzurichten unb eine Abdrängung nach Norden unmöglich 3«
machen. — Der Züricher Tagesanzeiger schreibt, baß auf russischer
Seite sowohl in Rumänien, wie an anderen Frontabschnitten
Truppen festgestellt würben, bie bis vor furzem in Ar»
menien gestanden hatten. Auc von ber persischen Front hätten
bie Russen Truppen nac Europa herangezogen.
WTB Ropenhagen, 1. Febr. Berlingske Tidende melbet aus
S) a p a r a n b a: Aus zuverlässiger Quelle wirb bestätigt, baß in
ben letzten Dagen russilcheTruppenausFinnland nach
ber Front bei Riga übergeführt würben, wo fie an ben
Kämpfen teilnehmen. Der Truppentransport verursachte einen be=
deutenden Mangel an Eisenbahnwagen fobaß ber Gütervers
f e h r in Finnland starf e i n g e f c tä n 11 werben mußte.
WTB Cublin, 30. San. Die Lubliner Ortsgruppe der Liga des
p 01 n i [c c n Staatswejens veranstaltete am Sonntag eine Ber-
sammlung. Hauptredner war her Hercusgeber ber ZiemiaLubelska. Es
mürbe ein Beschluß gefaßt, in dem bie stufenweise lieber»
nähme bet Verwaltung durc ben Staatsrat unb bie
baldigste Schaffung einer Armee verlangt werben.
England in Erwartung des U=Zootkriegs.
T' Amsterdam, 1. Febr. (rivattel.) In Erwartung ber
neuen Anordnungen von deutscher Seite schreibt gestern Morgen
bie D i m e s :
Man muß sic barauf gefaßt machen, baß bie gesteigerte
Vernichtung britischer unb neutraler Schisse während ber letzten
brei Monate noc nicht bas legte Wort in bem deutsoen
Unterseebootkrieg bildete unb baß noc er n ft e Dinge uns
drohen. Deutschland hat sicher eine beträchtliche Zahl größerer, jchnel-
lerer unb stärker bewaffneter Unterfeeboote gebaut, bie wohl noch nicht
alle in Dienst gestellt finb. Wenngleich alle Erörterungen über bie
Mittel bes Feindes nur auf Vermutungen beruhen, darf man doc an»
nehmen, baß fie start vermehrt finb. Wenn man in Deutschland von
einer Unter seesperre spricht, fo scheint nicht übertrieben, wen
ber Landwirtschastsminister Prothero unfet Land mit einer belagerten
Stabt vergleicht. Haben wir auch einmal alles Notwendige getan, um
bie unmittelbare Gewinnung von Lebensmitteln in unserm Snsefreic
314 steigern, fo muffen wir doc noc mehr für unfern Bedarf von über»
seeischen Ländern beziehen. Wir stehen damit vor ber
schwierigsten S r a g e, bie uns feit Beginn bes Kriegs
ge ft eilt ward. Sie muß in Buhe erwogen werben. Wir finb
überzeugt, baß bie bürgerliche Bevölkerung geduldig bie vorüber«
gehenden Entbehrungen ertragen wird, bie ihr auserlegt
werben feilten. Sm schlimmsten Fall werden wir doc niemals auch
nur den zehnten Teil ber Leiden zu ertragen haben, welche bie Gebens»
mittelknappheit in Deutschland verursacht, unb mit dürfen uns barauf
verlassen, baß unfre Admiralität bem deutschen Unterseeboottrieg wieder
beitommen wirb, wie schon früher im Krieg. Aergerlic ift nur,
haß man bie Erneuerung unb (Erweiterung bes
deutschen Unterf eeboottriegs [chon längs hätte
vorherfehen müjjen. Wir hätten unfre heimische Gebens»
mittelge winnung schon im vorigen Winter, unb nicht er ft
j e t I ft e i g e r n m ü f f e n. Wir hätten schon längst auch für Bewaff-
meng unfrei Handelsschiffe unb ber Ausbildung von Bedienungsmann-
schaften für beren Geschütze, sowie zu weiteren Masznahmen bereit fein
müssen, um bie feinblichen 1-Boote zu befämpfen. Immerhin läßt sic
noch manches nachholen.
Wie gewöhnlich nac solchen Eingeständnissen folgt ein Trost,
wort: „Die Admiralität schweigt, aber fie ruht nicht.” Besonders
bemerkenswert ift bie abermalige Feststellung, baß nun auc Eng-
lanb, bas meerumspülte, unter bem angeblic fo wirksamen Schut
feiner großmächtigen Flotte sic in ber Gage einer eingeschlosenen
Festung fühlt.
Bolland und der verschärfte Unterfeebootkrieg,
WTB Haag, 1. Febr. Gestern Abend erhielt ber Minister be#
Aeusern nacheinander vom deutschen unb österreichijc.
ungarischen Gesandten eine Mitteilung, in ber bie neuen
deutschen BlocadesGebiete erläutert werben.
I Amiterdam, 1. Febr. (Privattel.) Bei ber Ueber«
reichung ber Rote über ben verschärften U»Boot*
Krieg erklärte gestern Abenb ber deutsche Gesandte im Haag,
daß bie Reicsregierung bereit fei, umgehend Vorkehrungen zu
treffen, um ben ost- unb erfonenverfehr zwischen ben
Riederlanden unb England zu verschonen. Auf ber
Straße derBlissinger Vostdampfer würben feine Minen gelegt
werben. Die niederländische Regierung hat brei in muiden
liegenden Dampfern bie Ausfahrt untersagt. Das
Berbot gilt für sämtliche niederländischen Dampfer unb Fischerfahr-
zeuge, bie sic außerhalb ber Gebietsgewässer begeben; es ift infolge
ber deutschen Ankündigung • bes verschärften 1-Boot-Kriegs er»
gangen. Fremde Fahrzeuge werben vor ber Ausfahrt gewarnt,
indessen wirb man abwarten, ob sic eine sichere Fahrstraze fest-
stellen läßt. 6in amerifanischerReeder erklärte hiesigen
Blättern, bie Verschärfung bes Unterseebootkriegs bringe für bie
Schiffahrt nac Amerifa unb Indien neue Schwierigfeiten
mit sic. Für bie Fahrt nach Indien müsse vielleicht ber Weg um
bas Kap gewählt werben, bann aber müßten bie Schiffe unterwegs
in englischen Häfen fohlen unb bort würben fie nichts erhalten ohne
Gegenleistung an England. Was ben Vertehr mit Ame»
r i f a anlange, fo fei wohl bie Fahrt um bie N 0 r b f p i 8 e Eng-
lands unvermeidbar.
• WTB Imuiden, 1. Febr. Die brei Dampfer, benen bie Aus»
fahrt untersagt würbe, finb bie 3 e e l a n b i a, S t r 0 0 m unb
R 1 n ft r 0 0 m.
WTB Rottei dam, 1. Febr. Infolge ber Anfündigung eines
verstärkten U-Bootriegs finb heute Nacht feine Schiffe aus
dein Nieuwen Waterweg ausgelaufen.
Die Regelung Des bolländiscben Scbiffsverkebrs.
WTB Berlin, 1. Febr. (Brivatte. Ebenso wie für ben Wer-
kehr ber regelmäßigen Passagierdampfer im Sperrgebiet Festsetz-
ungen zu trefen finb, wirb auc ben Bedürfnissen bes fontine ne
talenaffagierverkehrs dadurc Rechnung getragen, baß
zwischen Bliffingen unb Southwall wochentäglic
in jeder Richtung ein holländischer Dampfer unter ber
Bedngung verkehren barf, baß bas Sperrgebiet bei Tageslicht
passiert unb auf jeder Hin- unb Rückfahrt Northinder-Feuerschiff
angesteuert wirb. And) für diese Schiffe finb, wie für bie amerifa»
nischen Passagierdampfer besondere Abseichen für Dag unb Nacht
vorgesehen.
Jeue Opfer des Rreuzertriegs.
WTB London, 31. Jan. Llonds melden, baß ber f p a n i j c e
Dampfer Punto Teno unb ber dänische Dam«
pfer Daijy verfenft, unb bie Mannschaft gelanbet ift. Dem
Demps zusolge würbe ber ruffische Dampfer Egreu (3131
Br.-R.-T.) verfenft.
WTB Kopenhagen, 1. Febr. Anläßlich ber am 24. Januar
von London aus verbreiteten Nachricht, baß bie amerikanischen
Dampfer Aulabbe, Blaumem unb Winnebago auf der Reise
nach Buenos-Aires verschollen feien, womit anscheinend bezwedt
werben sollte, in ben Bereinigten Staaien bie Annahme hervor-
zurufen, als ob bie Dampfer von bem deutschen Hilfskreuzer im
Atlantischen Dzean verfenft worben feien, gibt ber hiesige Ber-
tretet ber American Transatlantic Gine bekannt, feine Firma habe
auf telegraphische Anfrage in Kiew Dort mitgeteilt, baß ber erst
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