Titre : Revue du Rhin : eine Monatsschrift für Kunst und Literatur
Éditeur : (Strasbourg)
Date d'édition : 1937-06
Notice du catalogue : http://catalogue.bnf.fr/ark:/12148/cb32859304f
Type : texte texte
Type : publication en série imprimée publication en série imprimée
Langue : français
Description : juin 1937 juin 1937
Description : 1937/06 (A1,N2). 1937/06 (A1,N2).
Droits : Consultable en ligne
Identifiant : ark:/12148/bpt6k1708850
Source : Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg, M.500.578
Conservation numérique : Bibliothèque nationale de France
Date de mise en ligne : 07/02/2021
wusste und sie glänzend unterhielt. Der hagere Mann mit der
überspitzen Nase, dem endlos wallenden Haar war ihnen ver-
traut und unheimlich zugleich, er erschien ihnen wie E. T. A.
Hoffmanns Kapellmeister Kreisler in eigener Person.
Offenbach war jetzt ganz in Paris heimisch geworden, und seine
ersten Erfolge als Komponist ermutigten ihn, dort auch sess-
haft zu werden, die geliebte Herminie d’Alcain, Tochter eines
spanischen Karlistenführers nach allerlei kuriosen Hemmnis-
sen und Hindernissen im Jahre 1844 zu heiraten. Mit dieser
Heirat wuchs auch sein Ehrgeiz, der Drang nach weit hin sicht-
barer Anerkennung; er möchte gern ein grösseres Werk schaffen
im Stil der Oper des 18. Jahrhundert, die er zärtlich liebte, und
sein Traum ist eine glanzvolle Uraufführung an der Opéra co-
mique. Aber dort ist man allen seinen Bitten gegenüber sehr
schwerhörig, er holt sich Absagen über Absagen, und die kleine
Spieloper «L’Alcove» musste schliesslich im Konzertsaal auf-
geführt werden. Ohne den grossen Erfolg, den er sich davon
versprach! Gewiss, allerlei amüsante und effektvolle Partien
gefielen sehr, aber ausser einigen Komplimenten von Seiten
Adolphe Adams, des Komponisten vom «Postillon de Lonju-
meau», trug sie ihm nicht viel ein trotz hübscher Motive und
einer typisch offenbachschen Form der Komik. Seine Zeit war
noch nicht gekommen, er hatte noch nicht sein eigentliches
Genre entdeckt und musste froh sein, dass ihn nach der Februar-
revolution seine Berufung ans «Théâtre Français» als Kapell-
meister für die Zwischenaktsmusik finanziell über Wasser hielt.
Sein Aufgabenkreis in dieser Stellung war sehr begrenzt, er
war ganz von den Wünschen des damaligen Leiters Arsène
Houssaye abhängig und konnte keineswegs so musizieren, wie
er es sich vorgenommen hatte. Nur weckte diese ständige enge
Berührung mit der Theaterwelt in ihm allmählich den Gedan-
ken, selber ein Musiktheater zu gründen. «Ich sagte mir», so
schrieb er später in seinen lesenswerten, sehr amüsanten Erin-
nerungen, «dass die wirklich buffoneske, heitere, geistreiche
Musik, kurz, die Musik, die Leben in sich hat, nach und nach
in Vergessenheit geriet. Die für die Opéra Comique arbeiten-
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überspitzen Nase, dem endlos wallenden Haar war ihnen ver-
traut und unheimlich zugleich, er erschien ihnen wie E. T. A.
Hoffmanns Kapellmeister Kreisler in eigener Person.
Offenbach war jetzt ganz in Paris heimisch geworden, und seine
ersten Erfolge als Komponist ermutigten ihn, dort auch sess-
haft zu werden, die geliebte Herminie d’Alcain, Tochter eines
spanischen Karlistenführers nach allerlei kuriosen Hemmnis-
sen und Hindernissen im Jahre 1844 zu heiraten. Mit dieser
Heirat wuchs auch sein Ehrgeiz, der Drang nach weit hin sicht-
barer Anerkennung; er möchte gern ein grösseres Werk schaffen
im Stil der Oper des 18. Jahrhundert, die er zärtlich liebte, und
sein Traum ist eine glanzvolle Uraufführung an der Opéra co-
mique. Aber dort ist man allen seinen Bitten gegenüber sehr
schwerhörig, er holt sich Absagen über Absagen, und die kleine
Spieloper «L’Alcove» musste schliesslich im Konzertsaal auf-
geführt werden. Ohne den grossen Erfolg, den er sich davon
versprach! Gewiss, allerlei amüsante und effektvolle Partien
gefielen sehr, aber ausser einigen Komplimenten von Seiten
Adolphe Adams, des Komponisten vom «Postillon de Lonju-
meau», trug sie ihm nicht viel ein trotz hübscher Motive und
einer typisch offenbachschen Form der Komik. Seine Zeit war
noch nicht gekommen, er hatte noch nicht sein eigentliches
Genre entdeckt und musste froh sein, dass ihn nach der Februar-
revolution seine Berufung ans «Théâtre Français» als Kapell-
meister für die Zwischenaktsmusik finanziell über Wasser hielt.
Sein Aufgabenkreis in dieser Stellung war sehr begrenzt, er
war ganz von den Wünschen des damaligen Leiters Arsène
Houssaye abhängig und konnte keineswegs so musizieren, wie
er es sich vorgenommen hatte. Nur weckte diese ständige enge
Berührung mit der Theaterwelt in ihm allmählich den Gedan-
ken, selber ein Musiktheater zu gründen. «Ich sagte mir», so
schrieb er später in seinen lesenswerten, sehr amüsanten Erin-
nerungen, «dass die wirklich buffoneske, heitere, geistreiche
Musik, kurz, die Musik, die Leben in sich hat, nach und nach
in Vergessenheit geriet. Die für die Opéra Comique arbeiten-
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