Es frâgt sich nun aber, wo die wahre Ursache dieser Verschiedenheit zu suchen sei. Ohne mir zuzutrauen, eine bestimmte Antwort darauf geben zu kônnen, will ich doch die Aufmerksamkeit auf das folgende Verhâltniss hinlenken. Man ist allgemein darüber einig., dass für capillare Rohren die fragliche electromotorische Kraft vom Durchmesser unabhângig ist, dass aber für weitere Rohren die Grosse dieser Kraft cet. par. von der Weite der Rohre abhângt. Es gibt aber keine bestimmte Grenze zwischen capillaren und weiteren Rohren, und es ist deswegen unmôglich, im voraus zu sagen, bei welcher Weite diese Abhângigkeit erst sich zu zeigen beginnt. Man muss annehmen, dass diese Abhangigkeit allmâWicli mit der Weite der Rohren zunimmt. Bei meinen Untersuchungen hatte keine der angewandten Rohren einen Durchmesser, der kleiner als 3,2 mm war, wâhrend unter den 14 von Hrn. Dorn für denselben Zweck benutzten Rohren sich nur 4 vorfanden, deren Durchmesser diese Grenze überstieg. Es scheint mir moglich, dass der Unterschied zwischen den von Hrn. Dorn und mir erhaltenen Versuchsresultaten auf diese einfache Weise erklart werden konne. Hr. Dorn bemerkt auch selbst, dass sein Resultat nur die Bedeutung eines empirischen Gesetzes für die bei den Versuchen vorhandenen Rohrendimensionen hat, und dass in mehreren Fâllen die Versuche mit den weiteren Rohren mit denen mit den engeren angestellten nicht gut übereinstimmten.
XIII. Ueber Tône, welche durch intermittirende Bestrahlung eines Gases entstehen;
von W. C. Bôntgen.
(Aus dem XX. Ber. der Oberh. Ges. für Natur- u. HeUknnde.) Seit lângerer Zeit bediene ich mich in meinen Vorlesungen über Experimentalphysik des folgenden Apparates, um die verschiedene Eahigkeit der Gase, Wârmestrahlen zu absorbiren, in einfacher Weise sichtbar zu machen.